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Formen der Netzhautablösung
Rhegmatogene Netzhautablösung
Die rhegmatogene Netzhautablösung ist eine Netzhautablösung infolge eines Netzhautrisses. Die Loch- und Rissbildung ist die häufigste Form der Netzhautablösung.
Das Entstehen eines Netzhautrisses wird durch das Zusammentreffen einer anlagebedingten Verdünnung der peripheren Netzhaut mit einem Zug des Glaskörpers an der Netzhaut begünstigt. Der Glaskörper haftet am Deckel des Lochs und zieht dadurch die Netzhaut von ihrer Unterlage ab. Die Folge ist, dass verflüssigter Glaskörper durch die Löcher/Risse dringt und zur Abhebung der Netzhaut führt.
Zwischen dem Entstehen eines Netzhautrisses und der Netzhautablösung liegen meist nur wenige Tage.
Risikofaktoren:
- Kurzsichtigkeit
- Augenprellungen
- Operationen am Grauen Star
Symptome:
- Lichtblitze (entstehen durch den Glaskörperzug)
- bei Glaskörperblutung: Russregen
- bei beginnender Netzhautablösung: Schattenbildung
- bei Netzhautablösung am Ort des schärfsten Sehens: akuter Gesichtsfeldausfall
Die Netzhautablösung stellt sich je nach Ausprägung als hohe oder flache Blase dar.
Therapie:
- Netzhautrisse, die noch nicht zu einer Netzhautablösung geführt haben, werden verschweißt.
- Ist die Netzhaut bereits abgehoben, werden die Netzhaut und das retinale Pigmentepithel durch das Aufnähen einer eindellenden Silikonplombe wieder zusammengebracht. Außerdem wird von außen mit einer Kältesonde an der Stelle der Ablösung eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die nach etwa zwei Wochen zu einer stabilen Narbe zwischen Netzhaut und Pigmentepithel führt.
Traktive Netzhautablösung (Traktionsablatio)
Diese Form der Netzhautablösung entsteht durch Zugkräfte von Glaskörper-Netzhautmembranen, die die Netzhaut von ihrer Unterlage abziehen. Zur Bildung solcher Bindegewebs- oder Narbenstränge kommt es vor allem bei der Zuckerkrankheit, Frühgeborenen- Retinopathie, nach Verletzungen, Minderdurchblutungen oder wiederholten Netzhautablösungen. Die Stränge „schrumpfen“ und üben so eine Zugwirkung auf die Netzhaut aus. Die abgehobene Netzhaut ist wenig mobil, sich verlagernde Flüssigkeit fehlt.
Symptome:
- Lichtblitze
- zunehmende Gesichtsfeldausfälle
Therapie:
Die Netzhaut kann nur operativ wieder angelegt werden. Der Glaskörper wird aus dem Auge entfernt (Vitrektomie), die Verwachsungen werden gelöst und vorhandene Bindegewebsstränge entfernt. Mit einer Silikonöl- oder Gastamponade, die die Netzhaut von innen wieder an die Aderhaut drücken, wird die Netzhaut ersetzt.
Exsudative Netzhautablösung
Bei schweren entzündlichen Veränderungen im Bereich der Netz- und Aderhaut oder infolge von Tumoren kann es zu einem Flüssigkeitsaustritt aus den Aderhautgefäßen durch ein geschädigtes Pigmentepithel unter der Netzhaut kommen.
Symptome:
- immer größer werdender Gesichtsfeldausfall
Therapie:
- Behandlung der Grunderkrankung (Tumor, Entzündung)
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